Die Museumslandschaft im Schwarzwald

Geschichte mit Hochs und Tiefs

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Geschichte mit Hochs und Tiefs

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Schramberg-Tennenbronn. Die Kolpingfamilien Tennenbronn und St. Georgen besuchten kürzlich das Museum Erfinderzeiten in Schramberg. Helmut Banholzer führte die Gruppe dabei anschaulich durch das Museum. Dieses befindet sich im fünften Stock des denkmalgeschützten Industriegebäudes der H.A.U.

Die Ausstellung beginnt mit einer Uhrmacherwerkstatt von vor 200 Jahren. Vermutlich war es vor etwa 350 Jahren, als im Schwarzwald jemand auf die Idee kam, aus dem heimischen Holz mehr als nur Bretter, Schindeln und Kienspäne zu machen. Die Konstruktion war genial einfach, rustikal und billig, damit sich jeder eine solche Uhr leisten konnte. Mit der Kräz, einem Tragegestell für den Rücken, erfolgte der Vertrieb der Uhren. Diese Uhrenhändler waren dafür verantwortlich, dass ab Ende des 18. Jahrhunderts die Holzuhren den europäischen Markt dominierten und auch den Weg in andere Kontinente fanden. Mitte des 19. Jahrhunderts kam das Ende der hausgewerblichen Produktion, mit staatlicher Hilfe entwickelte sich die Uhrenindustrie. Welthauptstadt der Uhren – diesen Titel trug Schramberg um 1900 dank der Unternehmen Junghans und Hamburg-Amerikanische-Uhrenfabrik. Sie bildeten die Basis für die rasante wirtschaftliche Entwicklung und gaben tausenden Menschen Arbeit und Brot. Dieser Erfolg war in erster Linie das Verdienst von Arthur Junghans. Der Uhrmacher verband technischen Fortschritt und traditionelle handwerkliche Werte auf beeindruckende Weise. Zu sehen ist im Uhrenmuseum jedoch vor allem, wie die mechanischen Zeitmesser wie Wecker, Büro-, Küchen-, Wohnzimmer- sowie Autouhren den Alltag erobert haben. Es erfolgte die Produktion der Taschenuhren, die sich jedoch als unhandllich erwiesen – ab 1927 baute Junghans Armbanduhren. Die Uhrenherstellung wurde in den 70er-Jahren von der Mikroelektronik revolutioniert. Die Quarzuhr und später die Funkuhr brachte Junghans auf den Markt. Doch es folgten schwierige Zeiten für die deutsche Uhrenindustrie. Die Konkurrenz aus dem Ausland wuchs, der Weltmarkt wurde mit billigen Uhren überschwemmt und die Schwarzwälder Uhrenfabriken konnten preislich nicht mehr mithalten. Viele Arbeitsplätze fielen weg. Und heute? Man besinnt sich zurück auf frühere Werte, die mechanische Uhr erlebt eine Renaissance. Einen Prestigeerfolg hatte die Junghans-Entwicklung verbuchen können, als sie 1972 bei den Olympischen Spielen in München mit selbst konstruierten elektronischen Messgeräten zum offiziellen Zeitnehmer wurde. Die "Fahrzeugwelten und Nachkriegsgeschichte" aus der Sammlung von Martin Sauter präsentiert sich auf weiteren vier Stockwerken. Richtig in Fahrt kommen Autos in Deutschland erst nach dem Krieg. VW Käfer, BMW Isetta oder DS erobern die Bevölkerung. Es sind mehr als 200 Autos und Zweiräder aus der Zeit von 1945 bis in die 70er-Jahre zu sehen. Die Kolpingmitglieder bestaunten Motoren mit Holz als Verbrennungsmaterial, Fahrzeuge für Kriegsgeschädigte, aber auch chromblitzende Autos aus der Zeit des Wirtschaftswunders. Passend dazu vermitteln Szenen aus dem damaligen Alltagsleben wie ein Tante-Emma-Laden, ein Autowerkstatt oder Camping, das Lebensgefühl der damaligen Zeit. Der Vorsitzende Eduard Kopp bedankte sich bei Helmut Banholzer für die interessante und kurzweilige Führung. Es gab viel Gesprächsstoff bei den Anwesenden und Erinnerungen wurden ausgetauscht. Zum Schluss trafen sich die Mitglieder in der Café Bar Majolika um einen schönen gemeinsamen Nachmittag abzuschließen.

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-geschichte-mit-hochs-und-tiefs.ee7e7b72-5e37-4d17-a944-10b7be260e2b.html 

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