Die Museumslandschaft im Schwarzwald

Funkuhr wird 30 - Ausstellung in Schramberg

„30 Jahre seriengefertigte Funkuhr“ aus Schramberg nennt sich die neue Sonderausstellung in der Uhrenabteilung des Auto- und Uhrenmuseums „ErfinderZeiten“ in Schramberg.

SCHRAMBERG (pm) - Die Geschichte der Uhr war stets ein Streben nach Präzision, Steigerung der Gangreserve und Miniaturisierung, heißt es in einer Pressemitteilung des Museums. Das Zentrum der Zeit ist die Atomuhr in der Physikalisch Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Ihre Genauigkeit ist so hoch, dass eine Abweichung von einer Sekunde erst in mehr als einer Million Jahren zu erwarten ist. Durch das Zeitgesetz vom 25.Juli 1978 ist das Institut beauftragt, die Zeit für die Bundesrepublik Deutschland zu erzeugen und zu verteilen.

Bei Uhren für den privaten Gebrauch setzte die Entwicklung zu höherer Ganggenauigkeit mit dem Aufkommen der Elektronik ein. Im Jahre 1967 schuf Wolfgang Hillberg, Professor für Elektrotechnik in Darmstadt, die technischen Voraussetzungen für die Funktion von Funkuhren. Neben codierten Zeitinformationen entwickelte er gemeinsam mit der Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, die Zeitsendeanlage in Mainflingen bei Offenbach.

Von der Zentrale in Braunschweig werden kontinuierlich Zeittelegramme an den Zeitsender DCF-77 in Mainflingen gesendet. Dieser sendet das codierte Zeittelegramm über Langwelle 77,5 kHz weiter. Das Empfangssystem in der Funkuhr empfängt dieses Zeitsignal, das der Mikroprozessor in der Uhr entschlüsselt und an ihren Schrittschaltmotor weiterleitet, der die Uhrzeit absolut präzise einstellt.

Eine Funkuhr reguliert sich selbsttätig. Die automatische Umstellung auf Sommer- und Winterzeit, Zoneneinstellung, exaktes Datum geschieht sozusagen von allein. Der permanente Empfang der Funkuhren ist im Umkreis von 1500 km um den Sender DCF-77 gewährleistet. Da eine Funkuhr eigentlich eine batteriebetriebene Quarzuhr ist, läuft die Funkuhr auch außerhalb des Empfangsbereich als gewöhnliche Quarzuhr.

Aufgrund der Möglichkeiten durch die stetige Miniaturisierung von elektronischen Bauteilen reagierte die Schramberger Firma Junghans als erster Hersteller der Welt und stellte im Jahr 1985 auf der Basler Mustermesse ihre erste Funkuhren-Kollektion für den privaten Bereich vor. Es handelte sich um eine batteriebetriebene Quarzuhr mit Funksynchronisation, die in zwei Ausführungen angeboten wurde, als Tisch- und Wanduhr. Bemerkenswert war das avantgardistische Design der Analoguhr, die von den Beschäftigten der Firma Junghans schnell den Beinamen „Brikett“ verpasst bekam.

Die zu einem Ladenpreis von damals 980 DM angebotene Uhr bestand aus einem Funkempfänger und einer Zeitanzeige: Links die gewohnte Skala mit Stunden und Minutenanzeige, rechts ein Sekundenzeiger. Der Sekundenzeiger diente nicht nur zur Zeitmessung sondern sollte den Nutzer auch über die Qualität des Funkempfangs informieren.

Bereits ein Jahr später, zum 125-jährigen Firmenjubiläum, wartete Junghans erneut mit einer Weltsensation auf. Mit der RCS1 stellte Junghans die weltweit erste Funkuhr vor, die ihre Energie über die ressourcenschonende Solartechnologie bezog. Die nächste Sensation gelang bereits 1990: Junghans hat die Funktechnologie so weit miniaturisiert, dass sie diese in eine Armbanduhr integrieren konnte. Die Junghans MEGA 1 war damit weltweit die erste Funkarmbanduhr.

Zur Ausstellungseröffnung „30 Jahre seriengefertigte Funkuhr aus Schramberg“ am Donnerstag, 5. November um 19 Uhr lädt das Team des Auto- und Uhrenmuseum Interessierte und Uhrenfreunde in das Museum im Gewerbepark H.A.U. ein.

Quellenangabe: http://www.nrwz.de/aktuelles/funkuhr-wird-30-ausstellung-in-schramberg/20151029-1417-101436

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