Die Museumslandschaft im Schwarzwald

Als Flugzeuge noch ihren eigenen Stil hatten

Schwarzwälder-Bote, 27.04.2015 19:23 Uhr

"Eine Ausstellung in dieser Form gab es noch nie, da sind wir Vorreiter", erklärte Helmut Banholzer, Vorsitzender des Fördervereins Technikmuseen Schramberg, bei der Eröffnung. Im übrigen laute das Motto zwar "Ein Museum hebt ab", aber finanziell bliebe es auf dem Teppich, dafür sorge schon der Gemeinderat. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Sammler Frank-W. Blache aus Frankfurt am Main. Der Frankfurter hatte schon einmal 2013/2014 bei der Ausstellung "Tempo machen – 100 Jahre Renn- und Autobahnen fürs Kinderzimmer" mitgemacht.

"Vor 60 Jahren endete die Besatzungszeit, die Lufthoheit ging wieder auf die Bundesrepublik Deutschland über, eine Million VW Käfer wurden bis August 1955 produziert, in Schramberg floss der Verkehr noch in beiden Richtungen durch die Hauptstraße und Karl Diehl erwarb ein Jahr später die Mehrheit von Junghans", erzählte Banholzer in seiner Einführung in die Ausstellung.

Am 1. April 1955 startete erstmals nach dem zweiten Weltkrieg wieder eine Lufthansamaschine. Zunächst flog die Luftlinie noch mit alliierter Sondergenehmigung, denn die Lufthoheit erhielt die Bundesrepublik Deutschland vom Alliierten Kontrollrat erst am 5. Mai 1955 offiziell zurück. Zum Einsatz kamen damals Propellermaschinen vom Typ Convair 340.

Den Spielflugzeugraritäten aus dieser Zeit und danach widmet sich die Ausstellung und zeigt anschaulich, wie sich das Flugwesen seit dem zweiten Weltkrieg bis heute entwickelt hat. In großen Schaukästen werden Situationen auf den Flughäfen mit Propellerflugzeugen der fünfziger Jahre oder den ersten Düsenjets der sechziger Jahre dargestellt. Auch die Entwicklung der Passagierflugzeuge, von der Douglas DC 3 über die berühmte viermotorige Propellermaschine Lockheed Super Constellation (mit der Bundeskanzler Adenauer nach Moskau geflogen war, um die Kriegsgefangenen zurück zu holen) bis zur Concorde. Für die Kinder gibt es einen großen Playmobil-Flughafen, mit dem auch gespielt werden darf. Die Exponate spiegeln auch den Aufschwung der Blechspielzeugindustrie in den fünfziger Jahren wieder. Deren Niedergang setzte dann schon zu Beginn der sechziger Jahre ein. Wegen der gestiegenen Lohnkosten war solches Spielzeug nicht mehr günstig genug zu produzieren. Gleichzeitig kamen billigere, im Spritzgussverfahren oder aus Plastik gefertigte Modelle auf den Markt. Verglichen mit denen erschließt sich dem Betrachter beim Rundgang die Werthaltigkeit des klassischen Blechspielzeugs.

Für die Schramberger Ausstellung hat Sammler Blache die in seinem Frankfurter Haus aufbewahrten Schätze zugänglich gemacht. Zu den 150 Exponaten steuerte auch der Sammler Rudolf Kresslein aus Offenbach am Main wertvolle Exemplare bei. Wie man an der Ausstellung sieht: Wen die Sammlerleidenschaft einmal gepackt hat, den lässt sie nicht mehr so leicht wieder los. "Die Leidenschaft für Blechspielzeug aus den fünfziger Jahren weckte ein Mercedes 220 SE von Schuko", verriet Blache, der Mitte der neunziger Jahre zu sammeln begann.

Weitere Informationen: Sonderausstellung "Ein Museum hebt ab!" vom 24. April bis 13. September 2015, dienstags bis sonntags von 10-18 Uhr im Auto- und Uhrenmuseum ErfinderZeiten, Gewerbepark H.A.U. 3/5, 78713 Schramberg


27.04.2015


Quellenangabe: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-als-flugzeuge-noch-ihren-eigenen-stil-hatten.f1275f8b-e9cf-49cf-bc03-b136eb587eca.html

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