Hommage an den Kleinstwagen-Killer
“Herbie im Schwarzwald”
Schwarzwälder-Bote, vom 17.03.2012 08:58 Uhr
Von Stephan Wegner
Schramberg. "Er läuft und läuft und läuft" – aber manchmal muss man ihn auch schieben. Zumindest dann, wenn es sich um historische Käfer-Fahrzeuge handelt, die außerdem noch zu Anschauungszwecken halbiert sind.
Mit einer Sonderausstellung "Start ins Wirtschaftswunder mit dem VW Käfer" präsentiert das Auto- und Uhrenmuseum "Erfinderzeiten" ab Samstag, 24. März ein Fahrzeug, das über 21 Millionen Mal gebaut wurde und zum Kult avancierte. Gleichzeitig verdrängte der Käfer die "Gurken- und Schurkentruppe" des "Professor Zündapp" aus dem Pixar-Film "Cars 2" von den Straßen der Welt – Klein- und Kleinstwagen, die das Museum in ähnlicher Form ebenfalls in seiner Ausstellung zu bieten hat.
Vom original Kraft-durch-Freude-Wagen (KDF-Wagen) von 1943, wie das Modell zunächst hieß, über Sondermodelle und andere Aufbauten bis hin zu einem Hebmüller- und einem 1303-Cabrio wird die Sonderausstellung in der H.A.U. einen Querschnitt des zunächst Standardlimousine, Typ 11 (Brezelkäfer), genannten Fahrzeugs präsentieren. Wobei der in Amerika schnell gebräuchliche Name "Beetle" oder "Bug" sich in Deutschland mit "Käfer" erst ab 1961 zur Abgrenzung gegen das Stufenheck-Modell des VW 1500 (werksintern: Typ 3), auch durch den Film "Herbie, ein toller Käfer", durchsetzte. Und so ist natürlich klar, dass bei der Sonderausstellung, so Museumsleiter Harald Burger, der "Herbie" nicht fehlen wird. Voraussichtlich wird er im Lauf der nächsten Woche in Schramberg ankommen, rechnet Helmut Banholzer vom Förderverein. Der "Typ 2" von Volkswagen ist übrigens der Vorgänger des heutige Busses, später als "T1" bezeichnet. Auch ein solches Fahrzeug, das auf Basis mit amerikanischer Sonderausstattung wird in der Ausstellung präsentiert.
Der Käfer war der Schrittmacher der Motorisierung der frühen Nachkriegszeit ab 1945, er hatte vier Sitze und lief autobahnfeste 100 Stundenkilometer. Zu seinem erfreulichen Preis, der während der Laufzeit aufgrund der Ausweitung der Produktion mehrmals gesenkt werden konnte, war er für seine Zuverlässigkeit und Robustheit bekannt. Die Anfänge gingen auf staatliche Bestrebungen des nationalsozialistischen Deutschlands zurück, das einen für alle Bevölkerungsschichten erschwinglichen Wagen wollte und Ferdinand Porsche den Auftrag erteilt hatte, ein Fahrzeug für zwei Erwachsene und drei Kinder zu konstruieren, das 100 Stundenkilometer erreichen sollte und nicht mehr als sieben Liter auf 100 Kilometer verbrauchen sollte.
Weitere Informationen: Das Auto- und Uhrenmuseum Erfinderzeiten ist geöffnet von dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr; Eröffnung der Sonderausstellung ist am Freitag, 23. März, um 18.30 Uhr.
Quellenangabe: "Hommage an den Kleinstwagen-Killer", Schwabo, 17.03.2012 http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-hommage-an-den-kleinstwagen-killer.930370ac-3bcb-4ecf-a7f7-e83909f00e50.html