Herbie macht Urlaub im Schwarzwald
“Herbie im Schwarzwald”
Schwarzwälder-Bote, vom 23.03.2012 05:01 Uhr
Schramberg - Ein berühmter Hollywoodstar macht Urlaub in Schramberg. Für dessen gehobenen Ansprüche und Wohlergehen ist allein das Team des Auto- und Uhrenmuseums Erfinderzeiten verantwortlich.
Die Rede ist allerdings nicht von George Clooney oder Brad Pitt, sondern von einem "Kollegen", dem original "Herbie" – einst der "tolle Käfer". Für einige Monate wird der Superstar die Sonderausstellung "Start in das Wirtschaftswunder mit dem VW-Käfer" bereichern.
Herbie, der perlweiße VW Käfer mit Faltdach, war "Hauptdarsteller" einer Kinofilm-Reihe der Walt-Disney- Studios. Er ist kein gewöhnliches Auto, sondern eine "Persönlichkeit" mit eigenem Willen und besonderen Fähigkeiten: Das Fahrzeug kann im Film selbst fahren, bringt beachtliche Höchstgeschwindigkeiten auf die Straße und kann Wände hochfahren. Charakteristisch ist die auf Front- und Motorhaube und den Türen angebrachte Startnummer "53" und der asymmetrisch auf der linken Autohälfte verlaufende rot-weißblaue Längsstreifen.
Der erste Film "Ein toller Käfer" (The Love Bug – wörtlich übersetzt "Der Liebeskäfer") stammt aus dem Jahr 1968 und ist bis heute einer der erfolgreichsten Realfilme aus dem Hause Disney. Es folgten die Fortsetzungen "Herbie groß in Fahrt" (Herbie Rides Again, 1974), "Der tolle Käfer in der Rallye Monte Carlo" (Herbie Goes To Monte Carlo, 1976), "Herbie dreht durch" (Herbie Goes Bananas, 1980), eine Fernsehserie aus fünf Teilen (1982) und ein Fernsehfilm unter dem Titel "Ein toller Käfer kehrt zurück" (The Love Bug, 1997). 2005 erschien eine Fortsetzung für das Kino "Herbie: Fully Loaded – Ein toller Käfer startet durch" mit Lindsay Lohan, Matt Dillon und Michael Keaton in den Hauptrollen. Anlässlich dieses neuen Herbie-Films fand am 30. Juli 2005 in Berlin die große "Herbie-Parade" statt. Daraus wurde ein neuer Europa-Rekord mit rund 1950 Käfern und New Beetles.
Auch Herbie wurde "gecastet". Produzent Bill Walsh ließ verschiedene Fahrzeuge auf den Parkplatz stellen, um die Reaktionen der vorbeikommenden Mitarbeiter zu beobachten. Alle Wagen wurden kritisch beäugt, viele Leute traten gegen die Räder, und nur beim Volkswagen fingen einige an zu lächeln und streichelten Auto sogar.
Danach war entschieden: Der "Beetle" (Käfer) hat das Rennen gemacht. Produktplazierung war damals allerdings noch ein Fremdwort, und so bestand die einzige Beteiligung des Volkswagen Konzerns in der Lieferung der benötigten VW-Modelle. Im ersten Film, "Ein toller Käfer", fällt einem daher auf, dass sowohl das charakteristische VW-Emblem auf der Fronthaube fehlt, und dass von einem "kleinen Auto" gesprochen wird. Selbst in den Rennszenen wird der Wagen nur als "Douglas Special" (nach dem Herbie-Besitzer im Film) bezeichnet. Die Sonderausstellung "Start ins Wirtschaftswunder mit dem VW-Käfer" im Auto- und Uhrenmuseum in Schramberg zeigt neben dem original "Herbie" viele weitere Meilensteine der VW-Käfergeschichte.
Weitere Informationen:
Die Ausstellung kann vom 24. März bis 30. September jeweils dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr besucht werden.
Quellenangabe: "Herbie macht Urlaub im Schwarzwald", Schwabo, 23.03.2012 http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-herbie-macht-urlaub-im-schwarzwald.7eae63af-90df-47ac-8a73-c69511a6128a.html