Schwabo
Christoph Ziechaus 29.05.2022 - 13:48 Uhr
uto- und Uhrenmuseum ErfinderZeiten bekommt eine neue Leitung / OB Eisenlohr freut sich
"Welcome to my World", begrüßt die Sonderausstellung zu Elvis Presley die Besucher im Auto- und Uhrenmuseum in der H.A.U. in Schramberg.
Schramberg - Fast eineinhalb Jahre, von Oktober 1958 bis März 1960, hat der "King of Rock’n’Roll" seinen Wehrdienst in der US-Army in den Ray Barracks in Friedberg abgeleistet und in dieser Zeit privat mit Familie und Freunden in der benachbarten Kurstadt Bad Nauheim gewohnt. Franz Bernd Glanzer, Präsident des "Elvis Presley will never die"-Fanclub aus Göppingen, hat mit dem Team des Museums um Harald Burger eine Ausstellung mit Fotos und Erinnerungsstücken des King aus seiner Zeit in Friedberg nordöstlich von Frankfurt zusammengestellt – die seit dem vergangenen Wochenende zu sehen ist.
Heißer Hüftschwung zum Start
Natürlich mussten zur Einstimmung in die wilde Zeit des Rock in der Provinz Wetterau die Songs des King erklingen. Dazu war Imitator Leno aus Stuttgart standesgemäß mit einem Cadillac in zartem Türkis vorgefahren und er trat in grauem Maßanzug mit dunkelrotem offenem Hemd mit hohem Kragen auf die Bühne im Museum. Mit "Teddy Bear" – nicht so wild, wie ein Tiger, aber sanft wie ein Löwe – stellte sich Elvis "den Fräuleins" als Kuschel-Teddy vor und versprach in "Don’t Be Cruel" ewige Liebe. Richtig heiß wurden diese in der ersten Reihe bei dem fetzigen "Such a Night", denn Elvis sagte es nicht durch die Blume, sondern offen und mit Hüftschwung: "Ich brauche deine Liebe heute Nacht".
Ein sanfter Revolutionär
Elvis hatte vor seinem Wehrdienst mehrere Platten aufgenommen, die während der Zeit auf den Markt geworfen wurden, erklärte Bernd Glanzer die Marketingstrategie von Manager Colonel Parker. Elvis ging über die Grenzen der Konventionen im Nachkriegsdeutschland, das gerade in die Wirtschaftswunderzeit hineinwuchs, verwies Jürgen Winter als Vertreter der Oberbürgermeisterin auf den Kalten Krieg vier Jahre vor der Kuba-Krise. Die Rebellion der Jugend gegen die Kriegsgenerationen kam auch in Bewegung durch die Musik und wilde Bewegungen des Tanzens, "der Hüftschwung dringt in die Herzen", sah Winter Elvis als sanften Revolutionär.
Mit dem schwäbischen Volks- und Soldatenlied von 1827 "Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus" hat sich Elvis aus Deutschland 1960 mit großem Erfolg verabschiedet. "Wooden Heart" sang Leno auf der Bühne im Museum auf besonderen Wunsch als Zugabe, bevor die Überraschungstorte von Elvis-Bäcker Edgar aus Bad Nauheim zur Eröffnung der Ausstellung angeschnitten wurde.
In der Sonderausstellung lernt man den Soldaten Elvis in den Ray Barracks in Friedberg kennen, im Manöver in Grafenwöhr (Franken) und als Fahrer im Jeep eines Offiziers. Einen originalen Jeep Willys hat Johannes Steim in die Ausstellung gefahren. Die Zeit als der King nach Deutschland kam, wurde in dem Film "G.I. Blues" (deutscher Titel: Café Europa) dargestellt.
Quelle: Schwabo