Die Museumslandschaft im Schwarzwald

Funkuhr: Junghans leistete den entscheidenden Beitrag

Funkuhr-Ausstellung eröffnet / Museen als Markenbotschafter 

Etwa 50 ehemalige Junghansianer, Uhrenexperten wie Eduard Saluz vom Deutschen Uhren-Museum in Furtwangen oder der heutige Junghans Geschäftsführer Matthias Stotz sowie zahlreiche Kommunalpolitiker waren in die oberste Etage der „Erfinderzeiten“ gekommen, um die Eröffnung der Ausstellung zu feiern.Der Vorsitzende des Fördervereins Helmut Banholzer erinnerte daran, das Junghans mit den Funkuhren damals „Schlagzeilen gemacht“ habe. Die Entwicklung der Funkuhr sei eine innovative Leistung des Unternehmens gewesen. Die Ausstellung würdige diese Leistung. Zu wenig gewürdigt werde die Rolle der Schramberger Museen für die Entwicklung der Stadt, bedauerte Banholzer. Mit etwa 30.000 Besuchern seien das Auto- und Uhrenmuseum und das Eisenbahnmuseum wichtige Markenbotschafter, die den Namen Schrambergs positiv nach außen trügen. „Dieser Werbeeffekt war unsere Triebfeder.”

Er dankte allen Beteiligten, Leihgebern und Organisatoren, insbesondere Melanie Baier von der Firma Junghans und Raphaela Schneider vom Stadtmuseum und den beiden „alten Junghans-Füchsen“ und ehrenamtlichen museumsmitarbeitern Roland Maurer und Siegfried Wahr für ihre Unterstützung.
In seinem Einführungsvortrag sprach Gernot Stähle von „einem Meilenstein in der Geschichte der Zeitmessung“, der die Einführung er serienmäßig gefertigten Funkuhr vor 30 Jahren sei und lobte: „Die Ausstellung ist vorzüglich geraten.“ Der Kenner der Firmengeschichte von Junghans Stähle berichtete vom Zusammenhang drahtlose Telegrafie und funkgesteuerte Uhr.

Schon Ende des 19. Jahrhunderts habe der Erfinder Ferdinand Schneider die Idee einer „exakten Weltuhr“ gehabt. Damals sei die Entwicklung von Telegrafie und Uhrmachererei Hand in Hand gegangen. In der Firma Junghans beschäftigte sich Oskar Junghans intensiv mit Funkuhren und machte dazu auch einige Erfindungen. 1926 hatte er eine frühe Version einer Funkuhr patentieren lassen. Deren horrender Preis von 500 Reichsmark machte sie für die meisten aber unerschwinglich teuer.

Erst nach dem zweiten Weltkrieg kam wieder Bewegung auf als 1967 die Atomuhr entwickelt wurde und seit 1973 die Technische Bundesanstalt in Braunschweig über die Frequenz 77,5 Kilohertz ein Zeitsignal aussendet. Zunächst waren damals Funkuhrempfänger die „Sache von Bastlern“ so Stähle. So hat beispielsweise der Schramberger Fritz Röhrich einen solchen Uhrempfänger gebaut.

Doch die Uhrenindustrie musste bis 1985 warten, bis einige patente ausgelaufen waren, bevor sie mit Funkuhren einsteigen konnten. Zeitgleich mit Kundo aus St. Georgen zeigte Junghans auf der Baseler Mustermesse die erste ihre erste Funkuhren-Kollektion für den privaten Bereich vor: eine batteriebetriebene Quarzuhr mit Funksynchronisation als Tisch- und Wanduhr. Schon 1986, zum 125-jährigen Firmenjubiläum, brachte Junghans die weltweit erste Funkuhr mit Solartechnologie auf den Markt und 1990 folgte dann die legendäre Junghans Mega1. Junghans hatte die Funktechnologie so weit miniaturisiert, dass sie diese in eine Armbanduhr integrieren konnte.

Anfang seien die Funkuhren ein Prestigeobjekt mit Preisen um 1000 DM gewesen, doch in den folgenden Jahren verfielen die Preise so sehr, dass heute Funkwecker für zehn und Funkarmbanduhren für 30 Euro zu haben sind. Junghans sei deshalb aus der Weckerproduktion ausgestiegen, so Stähle. Doch insgesamt habe das Schramberger Unternehmen zur Entwicklung der Funkuhr „einen entscheidenden Beitrag geleistet.“

Quellenangabe: http://www.nrwz.de/aktuelles/funkuhr-junghans-leistete-den-entscheidenden-beitrag/20151107-1609-102165

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