Die Museumslandschaft im Schwarzwald

Tourismus setzt auf neue Strategien

Schwarzwälder-Bote, Johannes Fritsche, 09.03.2015 11:16 Uhr

Schramberg - Tourismus im Kreis Rottweil hat große Chancen. Aber nur, wenn einige Erfolgsfaktoren beachtet und Defizite abgebaut werden.

"Der Tourismustag war bislang jedes mal ein Renner und verspricht ein Serienmodell zu werden", eröffnete Landrat Wolf-Rüdiger Michel den vierten Tourismustag des Landkreises Rottweil, bei der Wortwahl inspiriert vom Umfeld der Veranstaltung im Schramberger Auto- und Uhrenmuseum. Oberbürgermeister Thomas Herzog beschrieb in seinem Grußwort schon das Grundproblem des Tourismus im ländlichen Raum, sprich dem Kreis Rottweil: "Trotz vieler guter Kernangebote, Ideen und Ansätze sind bestehenden Produkte häufig austauschbar, viele Anbieter verfügen nicht über ausreichendes touristisches Know-how".

Um herauszufinden, wie der Tourismus im ländlichen Raum und speziell im Kreis Rottweil besser zu fördern ist, hatten die Veranstalter Andreas Lorenz, Geschäftsführer der Berliner Project M GmbH, Petra Schittenhelm vom Genießerhof in Dietingen und Julia Kiefer von der Leader-Aktionsgruppe Mittlerer Schwarzwald eingeladen. Und ihnen gelang es, in nur zweieinhalb Stunden durch Vorträge und Brainstorming mit dem diskussionsfreudigen Fachpublikum tragfähige Ergebnisse zu erarbeiten.

"Der Tourismus boomt, aber nicht überall gleich. Das Wachstum auf dem Land ist deutlich geringer als beim Städtetourismus, das gilt auch für ausländische Gäste", stellte Lorenz fest, der sich schon seit Jahren mit dem Thema beschäftigt, auch im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. "Der Tourismus im ländlichen Raum hat große Chancen, wenn einige Erfolgsfaktoren beachtet werden", fasste er die Ergebnisse der Vorträge und Diskussionsbeiträge in Schramberg zusammen.

Solche Faktoren sind zum Beispiel Netzwerkarbeit, weil es so viele kleine Anbieter in der Region gibt, und die Nutzung von Online-Plattformen und soziale Medien im Internet für Kommunikation und Vertrieb. Ebenfalls wichtig ist die "Inszenierung von authentischen, regionalen Erlebnissen und damit Schaffung eines emotionalen Mehrwerts für die Gäste. Petra Schittenhelm hatte im Vortrag am Beispiel ihres Genießerhofs aufgezeigt, wie sie das gemacht hat.

Speziell für den Landkreis Rottweil sieht Lorenz den Aufbau einer Identität durch verbindende Themen als besonders wichtig an: "Bei der Natur- und Kultur-, insbesondere Museumslandschaft ansetzen, durch Netzwerkarbeit kleine Anbieter zusammenbringen, die Geschichte(n) der Region herausarbeiten und mit touristischen Angeboten verbinden", empfiehlt Lorenz. Wichtigste "Storyteller" seien die Menschen im Landkreis selbst.

Ein weiteres wichtiges Zukunfts- und Qualitätsmerkmal, auch aus demographischen Gründen, ist die Barrierefreiheit. "Bislang fehlen im Landkreis Rottweil die Infos und die Sensibilisierung dafür, es gibt auch kein übergeordnetes Management", so das Ergebnis der Vorträge und Diskussion. Information, Qualifizierung und ein Stufenplan für schrittweise Entwicklung seien notwendig, um mit dem Thema zu starten. Hier biete das Leader-Projekt die Chance, Vorhaben mit in Zukunft vielleicht bis zu 40 Prozent co-finanzieren lassen. Dazu hatte Julia Kiefer in ihrem Vortrag das Beispiel des Kirnbacher Hofs in Wolfach vorgestellt. Der hatte sich mit Leader-Mitteln barrierefrei umgestaltet und so mehr Gäste gewonnen.

Nachmittags nutzen zahlreiche Besucher aus Schramberg und dem Landkreis die Gelegenheit, sich an den Informationsständen von mehr als 20 Städten und Gemeinden, Hotel- und Gastronomiebetrieben, Freizeiteinrichtungen, Vereinen und Direktvermarktern über das touristische Angebot in der Region zu informieren.

09.03.2015


Quellenangabe: „http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-fussballer-und-kartoffelkaefer.a49363fe-5985-4795-bd95-d9eebd26a441.html

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