Junghans garantiert 1972 die ehrliche Sportzeit
Perfekte Sportzeitmessung bei der Olymiade anno 1972 von Junghans aus Schramberg
Schwarzwälder-Bote, vom 06.08.2012 23:00 Uhr
Schramberg. Die Junghans-Sportzeitmessanlage ist derzeit im Ausstellungshaus ErfinderZeiten in der Auto- und Uhrenwelt Schramberg zu sehen. "Junghans garantiert die ehrliche Sportzeit", so Martin Lauer, Diplomingenieur, Weltrekordler und Olympia-Sieger 1972. Dank präziser Zeitmesstechnik schaffte es Junghans damals nämlich zur Olympiade in München.
1972 hatte die Schramberger Uhrenfabrik Junghans es dank präzisester Zeitmesstechnik geschafft, als offizieller Zeitnehmer bei den 20. Olympischen Sommerspielen in München ausgewählt zu werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Unterstützt wurde das Junghans Zeitmessteam von einem Partner aus der Welt des Spitzensports, dem Hürdenlauf-Weltrekordler, Journalisten und Diplom-Ingenieur Martin Lauer. Gemeinsam mit ihm chronometrierte Junghans 1972 in München zahlreiche Disziplinen und brachte dabei speziell entwickelte, sportartenspezifische Messinstrumente zum Einsatz.
In der Entwicklung der Quarztechnologie, Voraussetzung für Präzision auf die Millisekunde, war Junghans ganz vorn. Was heute selbstverständlich ist, war damals revolutionär: Messbarkeit auf die Tausendstelsekunde.
Auf Sprintstrecken in der Leichtathletik zum Beispiel kommt es auf schnelles Reaktionsvermögen an. Hier entscheiden Zentimeter und Tausendstelsekunden über Sieg oder Niederlage. Bei früheren Messverfahren liefen Athleten mit besonders guten Reaktionszeiten Gefahr, den Startbeobachter optisch zu täuschen. Resultat: Fehlstart. Die von Junghans entwickelte Startkontrollanlage registriert auf die Tausendstelsekunde genau die Reaktionszeit: Differenz zwischen Startschuss und Abdruck am Startblock. Damit wurde ein Höchstmaß an Objektivität für den Startvorgang erreicht.
Die von Junghans konstruierte Anlage maß bei den Olympischen Spielen 1972 die Wettbewerbe Leichtathletik, Reiten, Schießen, Volleyball, Bogenschießen, Kanuslalom, Kanu, Rudern, Fußball, Hockey, Segeln und drei Disziplinen des modernen Fünfkampfes.
Zu einer elektronischen Leichtathletik-Zeitmessanlage der Schramberger Uhrenfabrik Junghans, wie sie im Ausstellungshaus ErfinderZeiten in der Auto & Uhrenwelt Schramberg zu sehen ist, gehörten folgende Bestandteile: Startpistole, Startkontrollanlage, Startschienen, Startassistent, Zeitdrucker, elektronische Digitaluhr, Indicator (Zweitanzeige), Lichtschranke, Zielzeitkamera, Zielbildkamera Pola-Chron, Zielfilmkamera Foto-Chron.
Die Startpistole ist eigentlich ein umfunktionierter Trommelrevolver. Beim Startschuss entsteht im Lauf der Pistole ein hoher Gasdruck, der einen elektronischen Kontakt betätigt und dadurch alle angeschlossenen Zeitmess-Systeme in Gang setzt. Der hörbare Knall ist das Signal für die Athleten.
Die Startkontrollanlage sorgt dafür, dass am Start alles mit rechten Dingen zugeht. Die Startschienen übermitteln mit Hilfe eines Kontakts den Fußdruck beim Startvorgang zum Startassistenten, einem Computer, der den Start kontrolliert und den Zeitdrucker in Gang setzt.
Quellenangabe : NRWZ, http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-junghans-garantiert-1972-die-ehrliche-sportzeit.926dd975-d171-40e2-bafa-4d2a3646894e.html, 6. August 2012