Eine Mitgliedschaft "auf Probe" beschlossen
Schwarzwälder-Bote, 22.09.2015 09:39 Uhr
Schramberg (fab). In seiner jüngsten Sitzung hat der Verwaltungsausschuss des Schramberger Gemeinderats über die Stärkung und Erweiterung des Tourismusmarketings beraten.
Das Auto- und Uhrenmuseum Erfinderzeiten tritt hiernach zu Jahresbeginn 2016 dem "Verein Museum Pass Musée" bei. Den Antrag zum Beitritt der Schramberger Museen zu dem trinationalen Verein hatte der CDU-Ortsverband gestellt. Mitglieder sind rund 300 Museen, Schlösser und Gärten in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. In diese erhält der Inhaber des dazugehörigen Passes ein Jahr lang freien Eintritt.
Ingrid Rebmann berichtete, dass aufgrund der Beitrittsstatuten des Vereins unter den Schramberger Museen einzig die Auto & Uhrenwelt in Frage käme. Die Autosammlung Steim wolle sich nicht beteiligen, das Auto- und Uhrenmuseum könne sich, so Rebmann, nach Absprache mit Museumsleitung und Förderverein einen Beitritt ab 2016 vorstellen. So wolle man versuchen, Gästegruppen im angrenzenden Ausland stärker zu erschließen.
Die Leiterin der Abteilung Kultur, Tourismus und Stadtmarketing berichtete, die zusätzlichen Marketingkosten beliefen sich im Falle eines Beitritts bei einem einmaligen Beitrag von 500 Euro sowie eines jährlichen Marketingbeitrags von 200 Euro. Die Rückvergütungsquote betrage etwa 50 Prozent.
Allein um den jährlichen Marketingbeitrag zu erwirtschaften, müssten daher jährlich rund 80 zusätzliche Gäste über den Museumspass gewonnen werden. Deshalb solle die Wirtschaftlichkeit des Beitritts nach einigen Jahren überprüft werden.
Des Weiteren hatte die CDU den Beitritt der Stadt zum Netzwerk "Infobaum" beantragt. Dessen Angebot umfasse laut Angaben der betreibenden Agentur Prospektständer mit Infokarten und einer Panoramakarte sowie einen Eintrag im zugehörigen Internetportal. Dafür müsse man jährlich 2200 Euro zahlen, hinzu kämen die Kosten für die Herstellung von Druckvorlagen – der alleinige Auftritt im Internetportal koste 130 Euro im Jahr.
Man habe beobachtet, dass sich bedeutende Sehenswürdigkeiten im Kinzigtal nicht mehr an dem System beteiligten. Die Auto- und Uhrenwelt verteile ihr Infomaterial an eigene Adressdateien und die Stadt sei bereits mit allen Sehenswürdigkeiten an einer Broschüre der Tourismusgemeinschaft Kinzigtal und der Panoramakarte der Schwarzwaldtourismus GmbH beteiligt. Deshalb sehe man – auch hinsichtlich des Marketingbudgets von Museum und Tourismusabteilung – von einer Beteiligung ab.
Auch Helmut Banholzer riet von Netzwerk "Infobaum" ab. Der Vorsitzende des Fördervereins Auto- und Uhrenmuseum äußerte in der Diskussionsrunde seine Freude darüber, dass man sich mit den Museen beschäftige. Er schlug später eine Beteiligung der Stadt an der Gutachtal-Card vor. Mit dieser können Urlaubsgäste 15 Freizeiteinrichtungen kostenfrei oder stark ermäßigt nutzen. Rebmann erwiderte, dass man aufgrund der fehlenden Eintrittsgelder an über eine Refinanzierung nachdenken müsse, die beteiligten Gemeinden Hornberg, Gutach und Lauterbach hätten deshalb bereits ihre Kurtaxen erhöht.
Des Weiteren bat Banholzer den Ausschuss, Hotels und Gemeinden der Raumschaft auf die Optimierung ihrer Webauftritte aufmerksam zu machen. Diese würden ihren Gästen häufig nur die Burgen und Ruinen oder einige wenige Museen als Ausflugsziele angeben. Man solle versuchen, auf den Webseiten alle Museen zu erwähnen.
Dem Beschlussvorschlag für einen Beitritt des Auto- und Uhrenmuseums zu dem Verein "Museum Pass Musée" zum 1. Januar 2016 wurde einstimmig zugestimmt.
Quellenangabe: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-eine-mitgliedschaft-auf-probe-beschlossen.4ab35c56-4829-4af0-ba35-290ffdb54eee.html