Wirtschaftswunder Klassik: Faszinierendes Open-air-Museum in der H.A.U.
NRWZ, 31.08.2015 18:37 Uhr
Zum Jubiläum großes Fest des Auto- und Uhrenmuseums in Schramberg
Ein kleines Jubiläum feierte am Wochenende das Auto- und Uhrenmuseum Erfinderzeiten im Gewerbepark H.A.U. in Schramberg. Das Museum ist jetzt fünf Jahre alt und zum fünften Mal schufen Harald Burger und sein Team „ein Freilichtmuseum für klassische Fahrzeuge.“ gab‘s eine Premiere: Es war die erste Wirtschaftswunder-Klassik bei richtig schönem Wetter.
SCHRAMBERG (him) – In der stilvollen Kulisse der ehemaligen Hamburg Amerikanischen Uhrenfabrik, kurz H.A.U., kamen die gut hundert Oldtimer aus nah und fern auf zwei, drei, vier und mehr Rädern richtig groß raus.
Für manche war es fast zu warm, die Kühler versagten beim ein oder anderen Oldtimer den Dienst.
Um 10.30 Uhr begann das Unterhaltungsprogramm mit „Solo-Südländer“, der mit italienischen Schlagern das Publikum unterhielt. Die Villinger Puppenbühne und Zauberer Pfiffikus amüsierten ihr überwiegend ganz junges Publikum.
Um 13 Uhr und 16 Uhr präsentierten Claudia Schill und ihre Band noch einmal Ausschnitte aus ihrer am Abend zuvor umjubelten Musikrevue „Bonjour Kathrin“ mit Liedern von Caterina Valente und ihres Bruders Silvio Francesco.
Bei zwei Fahrzeugparaden erzählten die teilnehmenden Fahrer von ihren Lieblingen. Heiko Auber aus Mariazell hatte einen DKW IFA F8 dabei, ein Auto das in der DDR gebaut wurde. Das einzige noch existierende Exemplar eines Renault Celta Quadre aus einer Vorserie hatte Fritz Sprenger nach Schramberg gebracht.
Eine außergewöhnliche Geschichte hatte auch Sebastian Hobbe aus Hochmössingen zu seinem GAZ Geländewagen. Der diente nämlich zwei DDR-Bürgern als Fluchtfahrzeug.
Natürlich durften die Kleinwägelchen nicht fehlen, einige Fiat 500 waren gekommen, ein seltener Kleinschnittger von Karl-Heinz Thomann aus Albstadt fuhr mit Anne Herzog als Beifahrerin vorbei. Einen Zündapp Janus hatte Rolf Dreher aus Winterlingen mitgebracht. Besondere Motorräder zeigte eine Gruppe aus Strasbourg: Etwa ein Dutzend amerikanische Indians donnerten durchs Gelände.
Mit einer Imperia aus dem Jahr 1927, gebaut in Bad Godesberg, war Manfred Schmutz, stilecht gekleidet, aus Göllsdorf gekommen. Motorrad und Fahrer waren echte Hingucker.
Bei den neueren Autos waren sowohl der Opel Manta als auch der Ford Capri vertreten. Für Aufsehen sorgten die Amischlitten Ford Thunderbird von Dietmar Lück aus Durchhausen und die Corvette von Dieter Koch aus Schura, beide knallrot, beide chromglänzend bis unter die Motorhaube. Auch ein Porsche Carrera beeindruckte. Besonders aber die Auskunft des Eigentümers: „Zwei Ehefrauen“, als er gefragt wurde, was der Wagen ihn denn gekostet habe.
31.08.2015
Quellenangabe: http://www.nrwz.de/aktuelles/wirtschaftswunder-klassik-faszinierendes-open-air-museum-in-der-h-a-u/20150831-1731-97143